Die Dysphagie (Schluckstörung) bei Kindern kann Sauerstoffmangel während der Schwangerschaft und unter der Geburt, multiple Behinderungen, genetische Veränderungen oder organische Missbildungen (z.B. Stenosen) zur Ursache haben. Besonders betroffen sind Kinder mit Mehrfachbehinderungen, sei es im geistigen und/oder motorischen Bereich. Kinder haben im Gegensatz zu Erwachsenen teilweise andere organische Voraussetzungen. Der Mund ist kleiner. Dadurch nimmt die Zunge mehr Platz ein. Bei ganz kleinen Kindern verringern die Wangenpolster zusätzlich den Platz. Kinder, die von Geburt an die grundlegenden Fähigkeiten Saugen, Kauen und Schlucken nicht erworben haben, haben zusätzlich meist eine massive Einschränkung der Sensibilität im Mundbereich und können z.B. Speichel und Nahrung nicht adäquat wahrnehmen und somit werden wichtige Reflexe wie Schluck- oder Würgreflex nicht ausgelöst. Die Symptome und Folgen sind ähnlich der Erwachsenen. Häufig leiden die Kinder unter offener Mundhaltung und starkem Speichelfluss. Der Speichel läuft aus dem Mund heraus, da er nicht oder nur gering wahrgenommen und abgeschluckt wird. Tracheotomierte Kinder (Luftröhrenschnitt mit Versorgung einer Kanüle) bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Hier ist es auch Aufgabe des Logopäden/ der Logopädin, den Atemwiderstand zu trainieren und gegebenenfalls die physiologische Atmung anzubahnen. |