Innerhalb der Therapie wird zunächst die Nasenatmung der Mundschluss konsequent trainiert durch Übungen zum Aufbau der Kraft und Koordination der Lippen, der Zunge und der Wangen. Hat die Zunge die notwendige Kraft erworben, wird die korrekte Ruhelage oben am Gaumen (T-Punkt) angebildet und trainiert. Weiterhin müssen die Betroffenen lernen, dass die Zunge beim Schlucken ebenfalls oben am Gaumen bleibt und nicht gegen die Zähne drückt. Wichtig bei dieser Therapie ist der Grundsatz, viel hilft viel. Wer viel übt kommt schnell zum Erfolg. Wer nicht übt hat nie Erfolg. Die Trainingseinheiten werden aber natürlich auch in witzige und lustige Spiele verpackt (z.B. Blasen blubbern mit Strohhalm oder spaßige Pustespiele o.ä.) und bringen somit mehr Spaß am Tun und damit mehr Erfolg für die Kinder. | Myofunktionelle Störung Grundproblem bei diesem Störungsbild ist der schwache Muskeltonus (Kraft) im Mund- und Gesichtsbereich einhergehend mit offener Mundhaltung, falscher Zungenlage und fehlerhaftem Schlucken. Die Lippen erscheinen schlaff und der Mund ist meist auf. Dadurch wird die Nasenatmung vernachlässigt. Die Zunge liegt kraftlos im Mundboden oder gar zwischen den Zähnen. Die Betroffenen schlucken meist noch mit dem frühkindlichen Schluckmuster und pressen dabei die Zunge gegen die Zähne, was Zahnfehlstellungen mit sich bringt. Auch der Gaumen wird durch die fehlerhafte Zungenlage nicht ausgebildet und entwickelt sich hoch und spitz (gotischer Gaumen). Kieferorthopädische Befunde wie lutschoffener Biss oder Fehlstellungen des Kiefers sind meist Folgen, können aber auch Ursache der Störung sein. Ursachen können weiterhin häufige Erkältungen mit Verlegung der Atemwege, mangelndes Training der Zungen- und Lippenmuskulatur im Säuglingsalter durch Flaschenernährung oder auch langes Nuckeln an Sauger oder Daumen u.ä. sein.
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