Dysgrammatismus Der Satzbau wird fehlerhaft gebildet. Der Ausprägungsgrad dieser Störung kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal sind es nur leichte Auffälligkeiten wie die falsche Beugung von Verben oder Verwendung des falschen Falls (Kasus). Dann spricht man von einer morphologischen Störung. Aber häufig erscheinen auch gravierende Beeinträchtigungen wie Auslassungen von Satzteilen oder Vertauschung dieser. Je früher Störungen in der Entwicklung der Grammatik erkannt und behandelt werden, desto besser sind die Prognosen, entwicklungsauslösende Prozesse aktivieren zu können. Der wichtigste Prozess beim Erwerb der Syntax ist die Verlagerung des Verbs (Tätigkeit) aus der Verbendstellung an die zweite Stelle im deutschen Hauptsatz (gewöhnlich mit 18 bis 24 Monaten). Wird dies durch das Kind nicht erreicht, produziert es keine komplexen Sätze, keine Hauptnebensatzstrukturen wie Warum-weil- oder Wenn-dann-Konstruktionen und wird in seinen sprachlichen Fähigkeiten sehr stark eingeschränkt sein. |