Stottern
wird auch Balbuties genannt und bezeichnet eine Redeflussstörung. Symptome wie Laut-, Silben- und Wortwiederholungen treten auf. Laute und Silben werden gedehnt oder die Betroffenen leiden unter Blockaden vor der Aussprache von bestimmten Lauten.
Häufig kommt es auch zu Kompensationsstrategien wie Vermeidung von Sprechsituationen oder Ähnlichem. Auch Begleiterscheinungen wie veränderte Atmung, Schweißausbrüche oder auch mimische Mitbewegungen können Bestandteile des Störungsbildes sein.
Man unterscheidet zwischen kindlichem Stottern und Stottern im Erwachsenenalter.
Stottern im Erwachsenenalter Es entsteht meist schon im Kindesalter. Ein Stottersyndrom, welches sich erst im Erwachsenenalter einstellt ist meist die Folge einer Hirnerkrankung oder -verletzung. Entgegen dem kindlichen Stottern sind beim Erwachsenen meist Sprechängste die Grundursache. In Erwartung schwieriger Wörter, unangenehmer Sprechsituationen oder bestimmter Gesprächspartner vermeidet der Stotterer das Sprechen oder entwickelt Vermeidungsstrategien. Innerhalb der Therapie werden zunächst die auslösenden Reize festgestellt und der Stotterer wird gegen diese desensibilisiert. Er lernt, dem Ereignis ohne Kompensation und Vermeidung entgegenzutreten und somit das eigentliche "flüssige Stottern" zu praktizieren. Erst mit diesem Stottern erlernt er Techniken, seine Symptome zu vereinfachen und auch schwierige Stotterereignisse zu lösen. Mit jedem locker gelöstem und zu Ende gesprochenen Satz steigt auch das Selbstbewusstsein des Betroffenen und somit verdrängt das neue positive Sprechen die alten Muster schrittweise. | Kindliches Stottern Nicht jede Sprechunflüssikeit im Kindesalter ist ein Stottern. Normale (physiologische) Unflüssigkeiten treten im Alter von 2 bis 5 Jahren auf. Sie sind entwicklungsbedingt und verschwinden innerhalb von ca. 6 Monaten wieder. Die Kinder nehmen es selbst nicht wahr und leiden auch nicht darunter. Die Sprechfreude ist im Normalfall nicht eingeschränkt. Solche physiologischen Unflüssigkeiten können Wiederholungen von Wörtern oder auch Satzteilen sein, wie z.B. "Und dann, und dann, und dann sind wir....". Aber auch Füllwörter in Sprechpausen wie "ähm" oder "na" kommen vor. Diese physiologischen Sprechunflüssigkeiten verschwinden im Allgemeinen wieder, aber auch daraus kann ein chronisches Stottern entstehen. Wichtig ist hier die Bedeutung der elterlichen Reaktion sowie anderer Kontaktpersonen. Verhaltensweisen wie besorgte Blicke oder gut gemeinte Ratschläge, erstmal Luft zu holen oder langsam zu sprechen oder erst zu denken dann zu reden, werden vom Kind beim Erzählen von etwas Aufregendem als sehr negativ empfunden. Es erfährt, dass der Inhalt für die Erwachsenen nicht von Bedeutung ist aufgrund des "schlechten Sprechens". Aufgrund des zunehmenden Bewusstseins, dieses "Fehlverhalten" zu unterlassen, kann es dazu kommen, dass das stotternde Kind zunehmend beginnt, für ihn unangenehme Sprechsituationen oder schwierige Wörter zu vermeiden, aufgeregter oder anders zu atmen oder Mitbewegungen oder Verkrampfungen beim Stottern zu zeigen. Wie können Sie ihr Kind unterstützen in der Phase der normalen Sprechunflüssigkeiten?
Wenn Sie sich Sorgen machen und die Sprechunflüssigkeiten länger als ein halbes Jahr andauern, Ihr Kind Sprechsituationen vermeidet oder Mitbewegungen und / oder Laut- und Silbenwiederholungen bzw. Blockaden zeigt, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder suchen Sie fachkundige Hilfe und lassen sich beraten.
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